Gemüsepaprika (Sweet Chocolate und Pusztagold)
Autor: Steffen, verfasst am Sonntag, 18. September 2011
Ich könnte hier zum Thema Gemüsepaprika erzählen, wie toll die heuer gewachsen sind und dass wir sie in Mörtelkübeln auf der Terrasse anbauen mussten, weil das Beet sowieso viel zu schattig und zu klein ist.
Oder dass Schnecken die Pflanzen im Gewächshaus angefressen haben und zusätzlich Ohrwürmer, die hier Ohrenhöhler heißen (woanders aber Ohrenschlüpfer, Ohrenschlitze, Ohrenkneifer, Ohrenzwicker und Ohrenkriecher), später Löcher in die Früchte gebohrt haben, weswegen manche durch eindringendes Wasser faul, die anderen ohne Löcher dafür umso leckerer geworden sind, was sicherlich an der beachtlich stinkenden Jauche liegt, mit der wir düngen.
Sweet Chocolate und Pusztagold
Ferner könnte ich ausführen, wie unsere eine Sorte – „Sweet Chocolate“ – , im Vergleich zum letzten Jahr in diesem Februar/März aus den selbst gewonnenen Samen viel schneller gekeimt ist, dass man sie Ende Mai auspflanzen sollte und dass die dunkelbraunen Früchte schmackhaft süß und dennoch charakteristisch papriziös sind.
Oder dass die andere Sorte „Pusztagold“ aufgrund ihrer Herkunft ausgewählt wurde, die mit der unserer verstorbenen Hundedame (R.I.P. Kyra!) und mit der unserer neuen Hundedame (Lila, hör auf zu zwicken!) übereinstimmt. Und dass diese Sorte zum Ausreifen und Glühend-Rot-Werden etwas länger braucht, aber ebenfalls sehr lecker schmeckt und nebenbei ja so eine Paprika gesund und gut und alles ist.
Konservierungsmöglichkeit – Einlegen in Weinessig
Oder ich könnte erzählen, dass Gemüsepaprika sich ganz einfach in Weinessig konservieren lassen, indem man sie schneidet, salzt und über Nacht ziehen lässt, hernach das ausgetretene Wasser abtupft, ja geradezu aufsaugt, um die Stücke abschließend in ein Glas zu schichten und mit starkem Weinessig zu bedecken, was monatelang haltbar macht.
All das könnte ich hier erzählen, aber stattdessen gibt es einen Teil aus einem Ringelnatz-Gedicht:
„…Schlürfend, schweigsam schleppt sie, schleift sie die Bürde.
Wenn sie jemals niesen würde,
Was wegen Verstopfung bisher nie geschah,
Würde die gute Alte zerstäuben
Wie gepusteter Paprika. –…“
..wobei hier sicherlich Gewürzpaprika gemeint ist.
verfasst von Steffen am 18. September 2011 um 16:51
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