Die Antioxidantien der Tomate
Autor: Michael, verfasst am Donnerstag, 13. Oktober 2011
Was wäre die deutsche und v.a. die mediterrane Küche ohne Tomaten? Tatsächlich kamen die „Paradiesäpfel“ zunächst als Zierpflanzen nach Europa. Was für eine Verschwendung! Erst nach dem 1. Weltkrieg gewann die Tomate als Fruchtgemüse etwas an Bedeutung. Heute gehört sie zu den beliebtesten Gemüsesorten Deutschlands. Neben dem Geschmack hat die Tomate allerdings noch einiges mehr zu bieten! In den letzten Jahren wurden Forscher auf zahlreiche gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe der Tomate aufmerksam.
Lycopin
Bereits seit längerem bekannt sind die positiven Wirkungen des Carotinoids Lycopin. Der Name leitet sich übrigens von „Solanum lycopersicum“, der botanischen Bezeichnung der Tomate, ab. Gemäß der „USDA National Nutrient Database for Standard Reference“ weisen (rote) Tomaten einen Lycopingehalt von 2573 µg auf. Lycopin ist nicht nur ein wirksamer „Radikalfänger“, sondern auch als Lebensmittelfarbstoff E 160d in der EU zugelassen (was beweist, dass nicht jeder Zusatzstoff per se schädlich ist).
Interessant ist, dass Lycopin aus verarbeiteten Tomatenprodukten wie z.B. Tomatenmark, Tomatensaft o.ä. besser vom Körper verwertet werden kann als von rohen Tomaten. Der Grund hierfür ist, dass das Lycopin beim Erhitzen aus den pflanzlichen Zellstrukturen heraus gelöst wird und dadurch besser resorbierbar ist.
Feruloylnoradrenalin
Ein erst vor kurzem durch Zufall entdecktes Antioxidans ist das Feruloylnoradrenalin. Dieses soll – laut ihren spanischen Entdeckern – eine 10-fach stärkere antioxidative Wirkung entfalten als Vitamin C. Zudem scheint es Fette und Öle davor zu bewahren, ranzig zu werden. Ich denke, von Feruloylnoradrenalin werden wir in Zukunft noch einiges hören.
Weitere Antioxidantien
Das ist allerdings noch lange nicht alles, was die Tomate an antioxidativem Schutz zu bieten hat. Nicht vergessen darf man, dass auch nennenswerte Mengen an den Vitaminen A, C, E sowie an Beta-Carotin enthalten sind. Und das bei einem extrem niedrigen Energiegehalt (bedingt durch den hohen Wassergehalt).
Inhaltsstoffe der Tomate pro 100 g | |
---|---|
kcal | 17 |
Wasser | 93,94 mg |
Vitamin A / Retinoläquivalent | 99 µg |
Beta-Carotin | 593 µg |
Vitamin C | 19,25 mg |
Vitamin E | 0,8 mg |
Quelle: NutriGuide4.0
Wenn man sich den folgenden Screenshot aus NutriGuide anschaut, sieht man, dass bereits 100 g Tomaten einen großen Anteil an der Deckung des jeweiligen Vitaminbedarfs ausmachen.
So decken 100 g Tomaten bereits 19,3% des täglichen Vitamin C-Bedarfs, 6,7% des Vitamin E- und 12,4% des Vitamin A-Bedarfs (hier als Retinoläquivalent angegeben) einer jungen Frau. Der Grund, warum beim „Soll-Wert“ von Beta-Carotin der Wert 0,0 steht, ist, dass es hier keine offiziellen Empfehlungen der DGE bzw. der „DACH“ gibt.
Das gleichzeitige Vorhandensein einer Vielzahl sich ergänzender, antioxidativer Bestandteile ist wirklich enorm. Wer jetzt immer noch nicht an den Gesundheitswert der Tomate glaubt, ist selber schuld! 😉
verfasst von Michael am 13. Oktober 2011 um 13:21
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2 Kommentare zu “Die Antioxidantien der Tomate”
Aufgrund der am 25. Mai 2018 in Kraft getretenen DSGVO und der damit verbundenen Rechtsunsicherheit sind Kommentare bis auf Weiteres geschlossen.
Hallo, in eurer Tabelle „Inhaltsstoffe der Tomate“ ist ein Fehler (100mg) es sollten doch sicher 100g sein.
Stimmt, ich habe es soeben korrigiert. Vielen Dank für den Hinweis!!