Querbeet I – Bericht aus dem Bauerngarten (Kartoffel, Sojabohne, Topinambur, Hoftor und Gartenzaun)
Autor: Steffen, verfasst am Dienstag, 19. Juni 2012
Wie vielleicht sogar jemand bemerkt haben könnte: das Artikelschreiben hat in letzter Zeit etwas nachgelassen. Ziemlich viele Termine, ziemlich viel Rumgefahre und ziemlich viele Renovierungspläne standen dem kreativen Denken etwas im Weg – und stehen dort wohl immernoch. Aber zumindest ein paar Eindrücke aus dem Garten sollen den geneigten Betrachter/Leser etwas entschädigen.
Kartoffelfeld mit Sojabohnenreihe
Ursprünglich war ein übersichtliches Kartoffelfeld geplant. Aber mit der Hilfe eines bekannten Traktor- und Kartoffelexperten wuchs das Feld zu neun Reihen mit jeweils ca. 12 Metern heran. Als Saatkartoffeln haben wir die Sorten „Senna“ (mittelfrüh, festkochend), „Freya“ (mittelfrüh, mehligkochend) und „Trixie“ (spät, schnellkochend, weil klein und länglich) vom Biogartenversand bestellt, dazu kam noch die Sorte „Quarta“ (mittelfrüh, vorwiegend festkochend) von unserem Bekannten. Insgesamt sollten es so ca. 30 kg gewesen sein. Wenn man den Angaben des Biogartenversandes glauben kann, dann wird der Ernteertrag beim 10 bis 15-fachen der Aussaatmenge liegen. Selbst wenn wir also von einer geringen Ernte ausgehen (schließlich wird bei uns nichts gedüngt oder gespritzt) werden wir im Winter wohl nicht verhungern. Auch wenn der Kartoffelkäfer so schlau ist und den neu angelegten Gemüsegarten in diesem Jahr bereits finden wird. Gelegt wurden die Kartoffeln alle am 25. April, rechnet man mit 120-140 (mittelfrüh) und 140-160 Tagen (spät) sollte ab September die Ernte möglich sein.
Sojabohne
Die letzte, frei gebliebene Reihe haben wir mit Sojabohnen bepflanzt, ein weiteres kleines Sojabohnenbeet befindet sich im anderen Teil des Gartens. Bisher wachsen die Bohnen in der aufgehäufelten Kartoffelfeldreihe auf alle Fälle schneller. Wir sind gespannt, ob die, an das rauere Klima angepasste, Sorte „Funke“ auch bei uns einen guten Ertrag bringt – dann gibt es bald Oberfranken-Tofu!
Topinambur
Die sonnenblumenverwandte Knollenalternative zur Kartoffel ist, wie die Sojabohne, ein Neuling in unserem Garten, weswegen wir noch nicht allzuviel Schlaues zum Anbau sagen können. Gewarnt von den netzweiten Hinweisen auf die enorme Ausbreitungsbereitschaft der Topinambur mussten die Knollen an den Rand des Gemüsebeetes weichen.
Hier war der Boden eher ungünstig (fester Rasenboden, viele Steine), was aber die Pflanzen offensichtlich wenig interessiert. Sie wachsen fröhlich vor sich hin und blühen bestimmt bald. Selbst eine umgeknickte Pflanze (ungeschickter Gärtnertrampel!) hat sich schnell wieder erholt und wächst kaum beleidigt weiter.
Hoftor und Gartenzaun
Außergärtliche Aktivitäten waren allen voran der Tor- und der Zaunbau, notwendig um die Hunde von dörflichen Katzenjagdaktivitäten abzuhalten. Da man Zaun und Tor hervorragend aus dem Garten sieht, gehören beide natürlich auch zum Bericht aus dem Garten: unter der Mithilfe eines bautechnisch versierten und ästhetisch geschulten Allroundtalents (Danke Stefan!) ging alles problemlos vonstatten.
Das Tor haben wir bei zaun-line bestellt – die Qualität ist soweit in Ordnung: besser als Baumarkt, schlechter als Schreiner. Die Kosten halten sich trotz des teuren Versandes in überschaubaren Grenzen. Die Torbeschläge findet man im Netz bei anderen Quellen günstiger, bzw. feuer- statt gelb-verzinkt. Ich werde mich noch um einen gesonderten Artikel zu den großen Erfolgen und den kleinen Problemen bei Tor und Zaun bemühen. Letzteren haben wir aus einzelnen Brettern, Querriegeln und Pfosten selbst zusammengeschustert und das Ergebnis passt sich perfekt in das Hofbild ein – hier ist nämlich sowieso nichts wirklich gerade…
Die Hunde sind jedenfalls ob der neuen Hindernisse hellauf begeistert:
verfasst von Steffen am 19. Juni 2012 um 18:15
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