Vorwinterliches (letzte Saaten, Mulchen)
Autor: Steffen, verfasst am Samstag, 8. Dezember 2012
Viel war in letzter Zeit im Garten nicht mehr zu tun und, da wir faul sind, bei uns sogar noch weniger. Ein bisschen umgraben, letzte Fundstücke ernten (irgendwo hat sich noch eine rote Beete oder ein Petersilienwürzelchen versteckt) und notgedrungen mulchen. „Notgedrungen“, da wir das ganze alte Heu und Stroh, das sich über dem alten Kuhstall befindet, loswerden wollen. Verfütterbar ist es nicht mehr und deshalb dient es und nun als „Gründünger“. Schubkarre für Schubkarre Richtung Garten geschippert und mit dem Dreck, der sich darin angesammelt hat, ist das Feinstaubbelastung pur. Hoffentlich zerfällt das Zeug einigermaßen während des Winters und lässt sich im Frühjahr dann gut einarbeiten.
Somit haben uns das alte Heu und Stroh die herbstliche Aussaat von Gründünger-Pflanzen erspart – auch ein Vorteil.
Gesät wurde bis in den Oktober dennoch einiges:
- ein paar Quadratmeter Winteremmer. Eigentlich nur zum Jux oder höchstens als Saatgutgewinnung für zukünftige Getreideexperimente.
- Feldsalat: gehört standardmäßig zum Winter. Mag allerdings heuer nicht so richtig von der Stelle wachsen.
- Wintersalat: ein frostharter Pflücksalat, der bis -20° aushalten soll.
- Kerbelrüben: Die benötigen laut Pflanzanleitung sehr spezielle Zuwendung. Sie werden im Herbst in Töpfe/Kästen gesät, überwintern dort und müssen im zeitigen Frühjahr (wenn es der Boden zulässt) ausgepflanzt werden. Anschließend gut vor Schnecken schützen. Mal sehen, was daraus wird.
- Kräuter: dazu etwas ausführlicher…
Späte Kräutersaaten
Außerhalb des ursprünglichen Beetes haben wir Wermut gesät. Vorurteilen zufolge ist Wermut nämlich eher so das achselschweißige Ekel mit Mundgeruch unter den Pflanzen. Viele mögen ihn nicht als Nachbarn. Traurig aber wahr. Zudem soll er aber gut an Wasserläufen gedeihen und Insekten fernhalten, weshalb er in Bachnähe und unterhalb unserer Küchenfenster wachsen soll. Versagt er bei der Fliegenbekämpfung gibt es immer noch Absinth als Nutzform.
Ein Neuling in unserer harmonischen Kräuterfamilie ist Würzsilie oder Muskatkraut. Im Herbst oder Frühjahr gesät kann die nach Muskatnuss schmeckende einjährige Pflanze bis zu zwei Meter hoch werden.
Weiterhin findet man zukünftig Lauchhellerkraut und Löffelkraut im Beet. Beide hatten wir dieses Jahr schon in Töpfen im Hof. Vor allem Löffelkraut hat pur einen ziemlich starken (gewöhnungsbedürftigen) Geschmack, ist aber in der kalten Jahreszeit eine perfekte Vitamin-C-Quelle.
Außerdem scheint es eine anregende Wirkung auf die (vielleicht nicht nur) geistlichen Ergüsse katholischer Gelehrter zu haben …
Abraham a Sancta Clara: „Löffelkraut wächst gern auf feuchtem Grunde“ steht laut Sprichwörterlexikon für: „Der Genuss geistiger Getränke pflegt niedern Leidenschaften die Thür zu öffnen, den Weg zu bahnen.“
Soso…
verfasst von Steffen am 8. Dezember 2012 um 10:02
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