Hagebutte – beste Konfitüre 2011
Autor: Steffen, verfasst am Samstag, 7. Januar 2012
Die Hagebutte, also die Frucht der Wildrose in all ihren Unterarten, ist ein Lichtblick in der (heuer sehr trüben und verregneten) Winterzeit.
Ihre Vorteile: gesund wie Sonstwas mit viel Vitamin C, etwas weniger Vitamin E und K, einigen Spurenelementen und manchen Fruchtsäuren, zudem recht schmackhaft, wenn man sie erst mal gesammelt und zubereitet hat. Und da sind auch schon die Nachteile: man muss sie sammeln und zubereiten. Verliert man bei den Sammelaktionen den einen oder anderen Tropfen Blut aufgrund der miesen Dornen, so droht bei der Zubereitung mit der "Flotten Lotte" ein wenig der Nervenverlust (zumindest bei mir). Dafür wird man aber mit dem nachfolgenden Rezept mit der besten Konfitüre 2011 belohnt (zumindest die beste in unserem Vorrat).
Hagebutten sammeln
Der ideale Zeitpunkt, um Hagebutten zu sammeln, scheint unbekannt. Im schon öfters erwähnten Buch „Natürlich konservieren“ zieht man es vor, die ersten Winterfröste abzuwarten. Dann werden die Hagebutten weich und sind leichter zu verarbeiten. Es wird in einem Rezept sogar geraten, die fast schwarzen Früchte zu ernten, allerdings waren die in unserem Fall bereits so trocken, dass sie kaum noch zum Verzehr geeignet schienen. Das downloadbare PDF der Hobbythek (hier erwähnt) empfiehlt dagegen, die Hagebutten bereits im Oktober/November zu pflücken und zu Mus zu verarbeiten, das anschließend die Grundlage für alle weiteren Rezepte bildet. Wir haben uns für einen Mittelweg entschieden: auf unseren Spaziergängen nach und nach Hagebutten gesammelt, zunächst eingefroren und im Dezember mit frisch gepflückten gemeinsam verarbeitet.
Hagebuttenkonfitüre mit Rotwein
Für die Konfitüre werden die Früchte gewaschen, von Stielen und den schwarzen Blütenansätzen befreit und in Rotwein eingelegt. Dabei sollen laut Rezept die Hagebutten komplett bedeckt sein, was bei uns nicht ganz der Fall war. Aber da sie die nächsten sieben Tage immer wieder umgerührt werden, ist das nicht so schlimm. Allein der Geruch, der dieser Mischung nach einigen Tagen entströmt, entschädigt für die Dornen in den Fingern.
Nach einer Woche alles für ungefähr 15 Minuten kochen lassen – sind die Hagebutten noch frischer und härter, darf es auch ein wenig länger sein. Anschließend kommt das Schweißtreibende und Nervenaufreibende: mit der "Flotten Lotte" müssen die Kerne vom Mus getrennt werden. Schon nach ungefähr 1,5 Stunden fröhlichem Durchdrehen kamen wir auf die Idee, die (manchmal noch etwas festen) Hagebutten anzupürieren. Danach ging das „Flottlottieren“ um einiges leichter.
Das entstandene Mus nun mit Zucker für eine halbe Stunde unter ständigem Rühren köcheln lassen. Als Mengenangabe werden 750 Gramm Zucker auf ein Kilogramm Mus genannt, allerdings würde etwas weniger Zucker wohl auch nicht schaden, sonst droht die Gefahr, dass eine Bonbonmasse entsteht. Aus Angst vor dem Anbrennen haben wir auch etwas Wasser hinzugefügt. Dann wie üblich heiß in saubere Gläser füllen und verschließen. Letztlich wurde die Konfitüre ein wenig fest (wie dicker, aber noch streichfähiger Honig), aber auch im Rezept ist vermerkt, dass die Konsistenz je nach Jahr unterschiedlich ausfällt.
Alternativ kann man die Hagebutten auch in Weißwein oder alkohollos in Wasser einlegen. Falls wir im Januar noch genügend Früchte finden, werden wir die Konfitüre zum Vergleich noch mit Weißwein versuchen. Schmeckt bestimmt auch und außerdem stachelt’s ja so schön…
verfasst von Steffen am 7. Januar 2012 um 10:10
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