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Das Garen von Lebensmitteln kann grundsätzlich über drei Methoden erfolgen:

Garen durch Wärmebehandlung

Dies ist die klassische Form des Garens. Die Wärme bzw. Hitze wird durch Garflüssigkeit, Dampf oder trockene Luft übertragen. Eine Übersicht gibt die unten stehende Tabelle.

Essiggaren

Durch das Einlegen des Gargutes (z.B. Bismark-Heringe) in Essig- und Milchsäure werden die Proteine des Lebensmittels denaturiert.

Salzgaren

Die Denaturierung der Proteine erfolgt durch den Einfluss von Salz. Dieses Verfahren kommt v.a. bei Fischwaren zum Einsatz.

Welches Garverfahren für welches Lebensmittel?

Grundsätzlich richtet sich die Wahl des Garverfahrens nach dem Lebensmittel und dessen Struktur. Die jeweilige Gardauer hängt sowohl vom Lebensmittel selbst, als auch von der Höhe der eingesetzten Temperatur ab. Die folgende Tabelle gibt es einen Überblick über die unterschiedlichen Garverfahren.

Garverfahren Medium Temperatur Beispiele
Backen trockene, heiße Luft 180-250°C Brot, Kuchen, Aufläufe
Blanchieren kochende Flüssigkeit, dann Eiswasser 100°C / 2-3°C Obst, Gemüse
Braten wenig Fett 180-200°C Kurzbratstücke (Steaks), Würste, Bratkartoffeln
Dämpfen strömender Wasserdampf 100°C Kartoffeln, Gemüse, Reis, Fisch
Druckgaren kochende Flüssigkeit und Wasserdampf bei Überdruck 110-123°C Fleisch, Gemüse, Kartoffeln
Dünsten kochende Flüssigkeit und Wasserdampf 100°C Gemüse, Fisch
Frittieren viel heißes Fett 160-180°C Pommes frites, Kroketten, Wiener Schnitzel
Garziehen / Pochieren viel Flüssigkeit unter dem Siedepunkt 75-95°C Eierstich, verlorene Eier, Klöße
Grillen trockene, heiße Luft (Strahlungshitze) 200-350°C Kurzbratstücke, Hähnchen, Fisch
Kochen kochende Flüssigkeit 100°C Fleisch, Fisch, Gemüse, Kartoffeln, Eier, Teigwaren
Schmoren / Braisieren heißes Fett, dann kochende Flüssigkeit 200-100°C Lebensmittel mit fester Struktur (z.B. Rinderbraten, Rouladen, Gulasch)

Es fällt auf, dass man die gleichen Lebensmittel mit unterschiedlichen Garverfahren garen kann. Gerade bei Gemüse sollte man jedoch schonende Garverfahren mit wenig Wasser einsetzen (z.B. Dünsten), da so Aromastoffe und Vitamine am besten erhalten bleiben.

Besonderheiten in der Gastronomie

Während die physikalischen Grundprinzipien der Garverfahren für Privat- und Großküchen gleichermaßen gelten, unterscheiden sich die Anforderungen an den Gastronomiebedarf doch erheblich von dem privater Haushalte. So gibt es in Großküchen zum einen spezielle "Gar-Konzepte" (vgl. Cook & Chill), zum anderen gibt es auch spezielle Geräte, die nur in der Gastronomie anzutreffen sind. Dazu zählen z.B. der Kombidämpfer oder der Salamander.

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