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Autor: , verfasst am Freitag, 3. Februar 2012

Zwar ist es in Sachen Temperatur gerade so richtig winterlich, dennoch erwacht pflanztechnisch langsam der Frühling. Die ersten Auberginensamen wurden zum Vorziehen in die Erdpresslinge gesteckt und pünktlich hierzu zeigt sich auch die Sonne:

Erdpresslinge mit Auberginensamen in Februarsonne
Bei unseren Samenbestellungen haben wir uns etwas zurückgehalten, da wir immer noch nicht wissen, wie unser Platzangebot im Sommer aussieht. Außerdem wollen wir die alten Samenpackungen zunächst aufbrauchen – bestellt wurde deshalb lediglich:

  • bunter Mangold „Bright Lights“
  • ein alte Sorte Zucchini „Alberello di Sarzana“
  • zwei Sorten Tomaten – „Paulinchen“ und „Golden Currant“
  • Schabzigerklee

und vor allem: Sojabohnen!

Beim Dreschflegel-Versand wird in diesem Jahr eine Sorte („Funke“) angeboten, die an raue klimatische Bedingungen angepasst wurde und hoffentlich auch bei uns genügend Sojabohnen für Milch und Tofu abwirft. Ein weiterer Schritt zur Selbstversorgung. 🙂
Zum Thema Bohnen in allen Varianten gibt es ein nettes und vor allem informatives Buch vom pala-Verlag:

Bohnen – vom Garten in die Küche

Wer (wie wir) absoluter Bohnenlaie ist, dem sei dieses Werk von Ulla Grall ganz besonders empfohlen. Nach einer kurzen Einleitung zur Geschichte der Bohne werden die verschiedenen Bohnenarten vorgestellt – bisher wussten wir nicht mal, welche Bohnen man sofort als grüne Bohnen (die auch gelb sein können) samt Hülse kocht und bei welchen man die Samen für den Wintervorrat trocknet.

Zu den erstgenannten gehören Filet- oder Prinzessbohnen, Brechbohnen (weil sie vor dem Garen gebrochen werden – klingt logisch), Schnittbohnen und Schwertbohnen, während man von der zweiten Art vor allem die „Kidneybohne“ kennt. Eine Sorte dieser Körner-, Pal-, oder Trockenkochbohnen hatten wir schon im letzten Jahr, eigentlich mehr zu Dekorationszwecken, angepflanzt: die Prunkbohne.

blühende Prunkbohne

Ansonsten gibt es noch einige Exoten, die ebenfalls vorgestellt werden – inklusive eben der Sojabohne. Im Anschluss folgt alles, was man wissen muss, zum Anbau der jeweiligen Bohnen im eigenen Garten: von Rankhilfen und Mischkulturen über die Pflege, Fehlerquellen und Krankheiten.

Im „Küchenteil“ erfährt man zunächst Grundsätzliches (Strategien der Flatulenzverminderung!) zur Verarbeitung, Konservierung, Lagerung und Keimung, bevor der Rezeptblock beginnt. In sieben Kategorien gibt es eine große Vielfalt an Gerichten (Vorspeisen, Salate, Suppen, Hauptgerichte, Desserts), von denen ich auf den ersten Blick nur den „Lonesome Cowboy“ kannte. Die Zubereitung und den Verzehrvorgang dieses schnellsten aller Bohnengerichte kennt man aus einschlägigen Bud Spencer/Terence Hill-Filmen.

Abschließend gibt die Autorin noch eine persönliche Auswahl an Bohnensorten, ein paar nützliche Adressen und weiterführende Literatur preis. Insgesamt ist das Buch absolut empfehlenswert und öffnet (zumindest uns) eine ganz neue gärtnerische und kulinarische Welt.

P.S.: In unseren neuen Küchenexperimenten kommen auch Bohnen zum Einsatz – bei der pflanzlichen Käse-Ersatz-Herstellung. Aber dazu gibt es speziell ein Buch: „Käse veganese“


verfasst von Steffen am 3. Februar 2012 um 15:55



2 Kommentare zu “Frühlingserwachen (inklusive Buchtipp: Bohnen – vom Garten in die Küche)”

  1. Kerstin sagt:

    Ohhh, noch so ein interessanter Blog. Was wurde denn aus den Sojabohnen? Das würde mich mal interessieren… gut gewachsen? Wie ist der Platzbedarf? (Gibt es Fotos? 🙂 ) undsoweiter.
    Liebe Grüße,
    Kerstin

  2. Steffen sagt:

    Hallo Kerstin!
    Sojabohnen wachsen und gedeihen. Ab Mitte September sollten sie erntbar sein. Laut Packung sollte der Abstand in der Reihe nur 4cm, zwischen den Reihen 40cm betragen. Zu Beginn unkrautfrei halten, anschließend sind sie recht unkompliziert. Einen Zwischenbericht gibt es hier: http://www.lebensmittelwissen.de/blog/querbeet-1-bericht-aus-dem-bauerngarten-kartoffel-sojabohne-topinambur-hoftor-gartenzaun/
    Viele Grüße


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